155. Clubabend

„Das Amalgamverbot gilt seit 1.1.2025 –
welche Alternativmaterialien gibt es?“

Ao. Univ. Prof. DDr. Andreas Schedle

Mittwoch, 9.7.2025, 19.30 Uhr

Für diese Veranstaltung werden 2 ZFP-Punkte der Österreichischen Zahnärztekammer vergeben.
Anmeldung bitte per Mail an office@oegzmk-wien.at

Vortragsinhalt

Amalgam wurde seit mehr als 150 Jahren in der Zahnmedizin als Füllungsmaterial verwendet. Es zählt zu den am besten untersuchten Füllungsmaterialien in der Zahnmedizin. Die EU- Verordnung (2017/852 Artikel 10) wurde in der Verordnung 2024/1849 angepasst, die die Änderung der Verwendung von Dentalamalgam und anderen quecksilberhaltigen Produkten klarstellt. Die Verordnung verbietet die Verwendung von Dentalamalgam in der EU ab dem 1. Januar 2025, es sei denn, der Zahnarzt hält eine Behandlung mit Dentalamalgam aufgrund der besonderen medizinischen Bedürfnisse der Patient:innen für absolut notwendig.
In dem Vortrag werden die Material- und Verarbeitungseigenschaften und die Langlebigkeit von Amalgam aufgrund klinischer Daten beschrieben. Materialien, die als mögliche Alternativen für Amalgam diskutiert werden, wie zum Beispiel Glasionomerzemente, kunststoffmodifizierte Glasionomerzemente, Kompomere, Alkasite, selbsthärtende Komposite etc. werden mit Amalgam verglichen. Werkstoffeigenschaften, welche Hinweise für die Langzeitperformance dieser Materialien geben, werden beschrieben.

Ao. Univ. Prof. DDr. Andreas Schedle

Leiter des Competence Center Dental Materials, Universitätszahnklinik Wien

Andreas Schedle ist Facharzt für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Facharzt für Histologie und Embryologie und Praktischer Arzt. Er leitet das Competence Center Dental Materials an der Universitätszahnklinik der Medizinischen Universität Wien. Er arbeitet seit 1989 an der Entwicklung von präklinischen Testverfahren zur Abschätzung des Patientenrisikos von Dentalmaterialien. Zytotoxizität, Zellproliferation und Zelldifferenzierung unter dem Einfluss von Dentalmaterialien werden untersucht. Mechanische Werkstofftestung und Ermittlung der Substanzabgabe von Dentalmaterialien ergänzen die biologischen Testverfahren. Diese präklinischen Evaluierungen können im Rahmen der Produktentwicklung und der Zulassung (CE-Kennzeichnung) neuer dentaler Werkstoffe eingesetzt werden.

2015-2019: Vorstandsmitglied und Präsident der “Continental European Division of the International Association for Dental Research” (CED-IADR)

Derzeitige Forschungsschwerpunkte sind

• die wissenschaftliche Qualitätssicherung von Dentalmaterialien und

• die präklinische und klinische Evaluierung von Materialien die als Alternative für Amalgam bezeichnet bzw. eingesetzt werden